Pressemitteilung
Tournee 2016 vom 3. September bis 30. Oktober an 8 Spielorten (Kirchen)
Premiere ist am 3.9. in Neu Zittau Peter Schlemihls wundersame Geschichte von Adelbert von Chamisso Eine musikalische Lesung Theater in der Kirche ist wieder am Start. Nach einer zweijährigen Pause schicken wir dieses Jahr eine musikalische Lesung auf Tour durch acht brandenburgische Dorfkirchen. Ein Klassiker der deutschen Literatur – von einem Franzosen in deutscher Sprache in Kunersdorf verfasst – trifft auf eine musikalische Grenzgängerin der heutigen Zeit.
Die Erzählung Nach einer Seereise sucht der junge Peter Schlemihl mit einem Empfehlungsschreiben ausgestattet das Haus des reichen Kaufmannes John auf. Dort begegnet er einem merkwürdigen grauen Mann, der aus seiner Tasche allerlei Begehrlichkeiten hervorzaubert: ein Fernrohr, einen türkischen Teppich, ein Zelt, sogar drei herrliche Reitpferde mit Zaumzeug und Sattel. Die zwielichtige Gestalt bewundert den Schatten des jungen Mannes und offeriert ihm einen Tauschhandel, der Schlemihl plötzlichen und unerschöpflichen Reichtum verspricht. Leichtfertig geht Schlemihl auf das Angebot ein und tauscht seinen Schatten gegen ein „Glückssäckerl“ ein. Jedoch erweist sich das Geschäft mit dem Teufel bald als verhängnisvoll ... Als Schattenloser wird Schlemihl zum verachteten Paria der Gesellschaft, dem sein Reichtum nichts nützt, weil ihm Liebe und Zuneigung verwehrt werden.
Der Autor Im Mai 1796 zieht die Familie de Chamissot aus der Champagne nach Berlin – adlige Migranten auf der Flucht vor der französischen Revolution. Eines der Kinder, der damals 15jährige Louis Charles Adélaïde, wird später als „deutscher Dichter“ Adelbert von Chamisso in die Literaturgeschichte eingehen. Die Suche nach Heimat zieht sich fortan durch sein Leben. „Ich bin Franzose in Deutschland und Deutscher in Frankreich, Katholik bei den Protestanten, Protestant bei den Katholiken, Jakobiner bei den Aristokraten und bei den Demokraten ein Adliger ... Nirgends gehöre ich hin, überall bin ich der Fremde.“ Im Sommer 1813 folgt Adelbert von Chamisso einer Einladung des Grafen Peter Alexander von Itzenplitz auf das Schloss Cunersdorf in Märkisch Oderland. Im Hintergrund der Befreiungskriege gegen die französische Hegemonie schreibt er dort die faustische Novelle „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ – vom Manne, der seinen Schatten verkauft – welche seinen literarischen Erfolg begründet. Von 1815 bis 1818 unternimmt er auf einem russischen Expeditionsschiff eine Reise um die Welt, die ihn u.a. nach Brasilien, Chile, Alaska, San Francisco, Hawaii und in die Südsee führt. In den 1830er Jahren gehört Chamisso zum Kreis der Berliner Geistesgrößen. Mit gleicher Leidenschaft widmet er sich der Naturwissenschaft, wird Leiter des Herbariums des Botanischen Gartens in Schöneberg und Autor vieler naturwissenschaftlicher Werke. 1838 stirbt der Weltreisende, der sich lange Zeit ruhelos zwischen den Kulturen und Grenzen bewegte, in Berlin.
Die Künstler
Philip Sponbiel Phillip wurde 1980 in Köln geboren. Dort studierte er an der Theaterakademie und eine wundersame Theaterreise führte ihn durch ganz Deutschland, u.a. nach Köln, Bonn, Essen und zu den Burgfestspielen Mayen, wo er sieben Jahre lang ständiges Ensemblemitglied war. Seit 2011 wohnt er in Berlin und widmet sich vermehrt dem Independentfilm und seiner Tätigkeit als (Synchron-) Sprecher. Bisher musste er seine Seele nicht an die Schauspielerei verkaufen und besitzt auch noch einen Schatten. Dafür ist er sehr dankbar. 2013 war er mit dem Theater in der Kirche als Psychiater Doktor Chumley in „Mein Freund Harvey“ zu sehen.
Liv Wagner Es sind vage Erinnerungen an Orte, an denen wir einmal zuhause gewesen sein müssen. Sie sind vertraut und doch fremd: die kühle See, ein nordischer Fjord, eine schmerzlich anziehende Großstadt ... Diese Welten lässt die deutsch-norwegische Songwriterin Liv in uns erklingen, wenn sie singt, spielt, dichtet und komponiert. Mit der Klassik fing für Liv alles an: Sie studierte Geige in Karlsruhe, danach Jazz-Gesang in New York – und heute macht sie ihr eigenes Ding daraus, mit Songwriter-Lyrik, norwegischem Folk und einer Prise Indie-Rock. Im Mai 2014 erschien ihr Debüt-Album „Build My Own World“.
Der Verein Der 2003 gegründete Verein Theater in der Kirche sieht sich in der Tradition der über Land reisenden Theatertruppen und verfolgt dabei das gemeinnützige Ziel, zum kulturellen Angebot im ländlichen Raum beizutragen. Dabei steht im zentralen Interesse, die Dorfkirchen als Orte geistlichen und kulturellen Zusammentreffens zu beleben, zu erhalten und auch wiederzuentdecken. 2012 übernahm Elena Brückner die künstlerische Leitung des Theaters.
Aufführungen 2016
<br/>
Die Fotos können Sie zur vergrößerten Darstellung einfach anklicken.. |