„Lysistrate“ von Aristophanes Ein Plädoyer gegen den Krieg Stück/AutorUraufgeführt wurde die Komödie im Frühjahr des Jahres 411 v. Chr. vor einem kriegsmüden und durch innere Parteikämpfe zermürbten Athener Publikum: Der „Peloponnesische Krieg“ zwischen Athen, Theben und Sparta tobte bereits 20 Jahre und hatte im Sommer 413 v. Chr. einen für Athen dramatischen Verlauf genommen. In dieser angespannten außen- und innenpolitischen Lage führt Aristophanes seinen Landsleuten einen radikal provokativen und in einer männerdominierten Gesellschaft unvorstellbaren Weg zum Friedensschluss vor Augen. Die Athenerinnen erobern die Akropolis, bemächtigen sich der Kriegskasse und verbünden sich heimlich mit den Frauen der beiden anderen Kriegsparteien. Sie verpflichten sich zur Enthaltsamkeit und versuchen durch Liebesentzug ihre Männer zu bewegen, die kriegerischen Handlungen einzustellen. Und sie haben Erfolg damit – eine Utopie zweifelsohne. Mit deftigem Sprachwitz führt uns Aristophanes vor, dass es ungewöhnlicher Wege bedarf, um festgefahrene Strukturen aufzulösen und dass Humor selbst eine starke Waffe sein kann.
Der athenische Komödiendichter Aristophanes (um 450 v. Chr. - 380 v. Chr.) war ein scharfäugiger und scharfzüngiger Zeitgenosse, der kritisch und mit viel Spott die Verhaltensweisen seiner Mitbürger und ihrer intellektuellen sowie politischen Exponenten aufs Korn nahm. Für seine Komödien erhielt Aristophanes bei den Lenäen und Dionysien - Festspiele im antiken Griechenland zu Ehren des Gottes Dyonysos - hohe Auszeichnungen.
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